20.09.2023 | Krankenhaus Tauberbischofsheim
Zehntausende Menschen haben heute bundesweit gegen das Krankenhaussterben und die sich daraus ergebenden Engpässe in der Patientenversorgung demonstriert. Auch rund 60 Mitarbeitende aus den drei Krankenhäusern der BBT-Gruppe in der Region – Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim, Krankenhaus Tauberbischofsheim und Hohenloher Krankenhaus Öhringen – nahmen an der landesweiten Demonstration in Stuttgart teil. Zeitgleich gab es außerdem vor allen drei Krankenhäusern Kundgebungen mit insgesamt rund 250 Mitarbeitenden. Die Teilnehmer forderten einen Inflationsausgleich und faire Finanzierungsbedingungen, um die wirtschaftliche Notlage der Krankenhäuser zu beenden.
Im Krankenhaus Tauberbischofsheim beteiligten sich rund 60 Mitarbeitende an der Aktion. Vor rund 150
Mitarbeitenden des Caritas-Krankenhauses machte Dr. Frank Zils, der neue
Sprecher der BBT-Geschäftsführung, die prekäre Situation deutlich. „Wir erleben
enorme Preissteigerungen bei den Sachkosten wie Energie, Lebensmitteln,
medizinischen Materialien etc. Dazu kommen die – berechtigten –
Tarifsteigerungen für unsere Mitarbeitenden, die schon in 2023 Sonderzahlungen
erhalten haben und ab März 2024 weitere deutliche Tarifsteigerungen bekommen.
Dabei können wir nicht wie andere Wirtschaftsunternehmen die Preise erhöhen,
weil unsere Einnahmen gesetzlich gedeckelt sind. Das heißt, die Ausgaben steigen
enorm, die Einnahmen halten nicht Schritt.
Versorgungsengpass droht
Die drohenden Folgen: Krankenhäuser
müssen mehr Kredite aufnehmen, überschulden sich, es droht die Insolvenz.“
Diese Entwicklung gefährde zunehmend die wohnortnahe Versorgung der Patienten gerade
in der ländlichen Region. „Deshalb brauchen wir dringend die finanzielle
Unterstützung des Bundes, damit wir die Versorgung der Patientinnen und
Patienten weiterhin sicherstellen können. Wir wollen weiter für unsere
Patienten da sein können und unseren Auftrag erfüllen“, so Zils weiter. Der
Protest richte sich ausdrücklich nicht gegen die zwischen Bund und Ländern
verabredete Krankenhausreform. „Aber der Bund muss jetzt dringend handeln,
sonst kommen die erhofften Entlastungen durch die geplante Krankenhausreform, für
viele Kliniken zu spät.“
Dank an Mitarbeitende
Zils dankte
alle Mitarbeitenden in den Krankenhäusern für ihren Einsatz: „Danke, dass Sie
jeden Tag die Ärmel hochkrempeln und für die kranken Menschen da sind. Sie alle
leisten in jeder Abteilung einen außerordentlichen Beitrag, um die Versorgung
unsere Patienten sicherzustellen. Wir hoffen, dass das Signal, das von diesem
Protesttag heute ausgeht, auch bei der Politik ankommt.“ Um dem Nachdruck zu
verleihen, zeigten die Teilnehmer der Politik symbolisch die Rote Karte.