Rund 30 Millionen Menschen in Deutschland haben
Bluthochdruck. Bei den über 60-Jährigen ist sogar jeder Zweite
betroffen. Doch nicht einmal die Hälfte der Betroffenen weiß, dass sie
an dieser Erkrankung leidet, die langfristig zu schweren
gesundheitlichen Komplikationen wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder
Herzversagen führen kann. Um die Versorgungsqualität von
Bluthochdruck-Patienten zu verbessern, hat die Deutsche Hochdruckliga
e.V. DHL® im September 2012 begonnen, medizinische Einrichtungen zu
prüfen und nach Eignung mit dem Titel "Zertifiziertes Hypertonie-Zentrum
DHL®" auszuzeichnen. Auch die Medizinische Klinik 3 im
Caritas-Krankenhaus hat dieses Qualitätssiegel
erhalten.
Das Zertifikat garantiert, dass der hohe Qualitätsstandard
anhand von Erkenntnissen aus der hypertensiologischen Wissenschaft und
der Versorgungsforschung eingehalten wird. Die hochwertige Diagnostik und Therapie von
Blutdruckerkrankungen im Caritas-Krankenhaus wird damit von unabhängigen Experten
bestätigt. Die Zertifizierung
schafft auch Transparenz und gibt Patienten Orientierung bei der
Auswahl der vielfältigen Therapieangebote im Bereich der
Bluthochdruckbehandlung.
Der Leiter des Zentrums, Chefarzt Dr. Jochen Selbach engagiert sich zugleich als Regionalbeauftragter der Deutschen Hochdruckliga mit zahlreichen Vorträgen und Aktionen für die Prävention von Bluthochdruck.
Bei Werten von über 140 mmHg systolisch (der obere Wert) und / oder über 90 mmHg diastolisch (unterer Wert) spricht man vom Krankheitsbild des Hypertonus (Bluthochdruck). Oft fehlen allerdings typische Symptome und die Krankheit wird nicht erkannt. Im Laufe der Jahre schädigt Bluthochdruck wichtige Organe wie das Herz, die Herzkranzgefäße, das Gehirn, die Nieren und die Blutgefäße. Unbehandelt kann Bluthochdruck dann zu schweren gesundheitlichen Folgeschäden wie Herzkreislauferkrankungen oder Schlaganfällen führen, die meist im frühen Rentenalter auftreten und nicht selten tödlich enden. Wird Bluthochdruck jedoch rechtzeitig erkannt und richtig behandelt, lassen sich viele Folgekrankheiten vermeiden.
Wichtigste Maßnahme ist die regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks. Durch eine einzige Blutdruckmessung lässt sich Bluthochdruck allerdings nicht feststellen. Dazu sind mindestens drei Blutdruckmessungen an zwei verschiedenen Tagen notwendig, die in der Regel der Hausrzt durchführt.Entdeckt ein Arzt dabei zu hohe Werte, wird er in aller Regel weitere Untersuchungen vornehmen. So kann etwa eine 24-Stunden-Blutdruckmessung weitere Anhaltspunkte geben, ob ein Patient Bluthochdruck hat und wie schwer die Krankheit ausgeprägt ist.
Abgestuft nach dem Ausmaß der Krankeit gibt es bewährte Therapiemöglichkeiten gegen Bluthochdruck. In leicheten Fällen hilft oft schon eine Änderung der Lebensgewohnheiten.
Das wichtigste und wirksamste Mittel gegen Bluthochdruck ist eine gesunde Lebensweise. Das bedeutet für viele Betroffene eine massive Änderung ihres gewohnten Lebens. Denn durch eine gesunde Lebensweise kann eine leichte Hypertonie oft schon auf normale Werte sinken. Erkrankte mit einer schwereren Form der Hypertonie können durch einen gesunden Lebensstil erreichen, dass sie möglichst wenig Medikamente nehmen müssen.
Die wichtigsten Empfehlungen für einen gesunden Lebensstil:
Bei einer schweren Hypertonie stehen verschiedene hoch wirksame Medikamente zur Therapie des Bluthochdrucks zur Verfügung. Oft werden diese auch in Kombination miteinander eingesetzt. Die fachgerechte Behandlung liegt hier vor allem in der Hand der niedergelassenen Internisten und Allgemeinmediziner.
Diese Arzneimittel senken zwar den Blutdruck, aber sie können die Hypertonie nicht heilen. Nimmt ein Hochdruckkranker keine Blutdrucksenker mehr, steigt in aller Regel sein Blutdruck wieder. Viele Betroffene müssen daher für den Rest ihres Lebens Medikamente einnehmen. Nur so können sie lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall vorbeugen. Durch die regelmäßige Einnahme der Medikamente können Hypertoniker das Fortschreiten der Erkrankung verhindern und meist ein ganz normales Leben führen. Ein Hochdruckkranker sollte auf keinen Fall seine Medikamente ohne Rücksprache mit dem Arzt absetzen. Das kann zu gefährlichen Blutdruckschwankungen führen.
Bei einer nicht geringen Zahl von Patienten kann der Bluthochdruck selbst durch eine Kombination aus drei oder mehr
Medikamenten nicht gesenkt werden. Diese tragen ein besonders hohes Risiko für
Schlaganfall, Herzinfarkt oder Herzschwäche. Um die hartnäckig erhöhten Blutdruckwerte doch
noch in den Normalbereich zu senken, können solche Patienten von dem neuen schonenden Katheterverfahren
profitieren, der sog. renalen Denervation.
Der Eingriff wird im neuen mit hoch auflösender 3D-Technik ausgestatteten Katheterlabor im Caritas-Krankenhaus durchgeführt. Dabei wird ein feiner Katheter bis in die Nierenarterien vorgeschoben. Mit diesem lassen sich die in den Nierenarterienwänden verlaufenden Nervenfasern gezielt veröden. Diese Nervenfasern sind überaktiv und tragen wesentlich zu einem dauerhaft erhöhten Blutdruck bei. Der gesamte Eingriff wird unter Röntgenkontrolle permanent überwacht. Im Vorfeld ist eine genaue Differentialdiagnostik erforderlich, da dieses Verfahren nur für wenige ausgesuchte Fälle in Frage kommt.
Die Barorezeptorstimulation ist eine wenig aufwendige Operation
an der Außenseite einer Halsschlagader. Hier wird ein sogenannter
Blutdruck-Schrittmacher angebracht, der in ausgesuchten sehr schwer
therapierbaren Fällen zur Blutdrucksenkung indiziert sein kann.
Hochdruck-Ambulanz
Medizinische Klinik 3
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