Interventionen nennt man therapeutische, minimalinvasive Eingriffe. Dieser Zweig der Radiologie hat in den letzten Jahren enorme Bedeutung erlangt. Wir führen "CT- kontrolliert", also unter unmittelbarer CT-Sicht, minimalinvasive Eingriffe durch. So können z. B. gezielt Gewebeproben entnommen werden, Drainagen gelegt werden oder bei Rückenschmerzen Gelenke oder Nerven gezielt betäubt werden. Diese minimalinvasiven Eingriffe können meist in örtlicher Betäubung sowie abhängig von den Gegebenheiten im Einzelfall teilweise sogar ambulant durchgeführt werden und ersetzen oftmals Operationen. Durch die CT-Bildkontrolle wird das Risiko von Organverletzungen minimiert.
Die Indikation für einen minimalinvasiven Eingriff wird immer streng als
Nutzen-Risiko-Abwägung getroffen: Da alle
interventionell-radiologischen Verfahren invasiv sind, ist eine enge
Zusammenarbeit und intensive Diskussion mit dem Zuweiser vor dem
Hintergrund der jeweiligen klinischen Ausgangssituation unabdingbar.
Um eine eventuell erforderliche Vor- und Nachbehandlung zu planen,
sollte der Patient den zuweisenden Arzt und den Radiologen daher über
Vorerkrankungen, wie Nierenfunktionseinschränkung, Diabetes mellitus und
Schilddrüsenfunktionsstörungen sowie über die Einnahme von
Gerinnungshemmern (ASS oder Marcumar) informieren. Wir bitten die Patienten (maximal sieben Tage alte) Gerinnungswerte (PTT, Quick oder INR, Thrombozytenzahl) und Nieren-Laborwerte (Kreatinin im Serum & GFR oder MDRD) mitzuteilen.
Die gesamte Untersuchungsdauer hängt von der Fragestellung, der Untersuchungsregion und den jeweils erforderlichen Vorbereitungen ab. Die Zeit im Untersuchungsraum beträgt zwischen 30 und 60 Minuten. Die Untersuchung selbst erfolgt meist in Bauchlage auf dem Untersuchungstisch im Computertomographen. Die eigentliche Röntgen-Aufnahmezeit beträgt je nach Eingriff insgesamt Sekunden bis wenige Minuten. Dabei sollte der Patient ruhig liegen und eventuelle Atemanweisungen, meist "Ausatmen und Luft anhalten", befolgen. Nach größeren Eingriffen werden häufig zwei Stunden Bettruhe angeordnet. Die Patienten sollten sich am Tag des Eingriffs und am nächsten Tag körperlich schonen, also auch keine schweren Gegenstände heben. Die Gabe von Schmerz und Beruhigungsmitteln ist meist medizinisch nicht erforderlich, kann aber im Einzelfall erfolgen.
Die Nachbearbeitung und die Befundung der Bilder erfolgt in der Regel unmittelbar nach dem Eingriff.
Sowohl magnetresonanztomographische (Kardio-MRT) als auch computertomographische (Kardio-CT) Untersuchungen des Herzens werden bei uns seit mehreren Jahren durchgeführt und eröffnen neue und Patienten schonende Wege bestimmte Krankheiten des Herzens abzuklären. In Kooperation mit der Medizinischen Klinik 1 wenden wir bei bestimmten Fragestellungen moderne Schnittbildgebung an.
Kardio-MRT
Kardio-MRT bietet neben der rein anatomischen Darstellung die Möglichkeit zur funktionellen Beurteilung der Herzkammern und -klappen: Mit "cine"-Aufnahmen können wir dem "schlagenden Herzen zusehen". Mit diesen Aufnahmen können wir auch ohne den Einsatz von Kontrastmitteln Herzkammer-Volumina (Herzvergrößerung), Schlagvolumen und Auswurffraktion berechnen.
Im Einzelnen bestehen bei folgenden Erkrankungen Indikationen zur Kardio-MRT:
Vor Betreten des MRT-Raumes müssen sämtliche Metallteile abgelegt werden (z. B. Uhr, Geldbörse, Feuerzeug, Schmuck etc.), da sich diese innerhalb des starken Magnetfeldes bewegen und gefährlich werden könnten. Da Magnetstreifen von EC-Karten oder Kreditkarten durch das Magnetfeld gelöscht werden, sollten sie nicht in den Untersuchungsraum mitgenommen werden.
Ihre Mitarbeit trägt in großem Maße zum Gelingen der Untersuchung bei. Sie sollten versuchen, während der Untersuchung ruhig zu liegen und etwaigen Atemkommandos des Untersuchers bei Bauch- und Herzuntersuchungen zu folgen, um Aufnahmen hoher Qualität und so eine sichere Diagnosestellung zu ermöglichen.
Für Kardio-MRT-Untersuchungen ist meist eine intravenöse
Injektion von gadoliniumhaltigem Röntgenkontrastmittel erforderlich. Um
eine eventuell erforderliche Vor- und Nachbehandlung zu planen, sollten
Patienten den zuweisenden Arzt und den Radiologen daher über
Vorerkrankungen, wie Nierenfunktionseinschränkung, Implantate sowie über
Allergien auf intravenöse Kontrastmittel informieren.
Wir bitten die (maximal 14 Tage alten) Nieren-Laborwerte mitzubringen.
Die Kardio-MRT ist eine der aufwendigsten MRT-Untersuchungen, abhängig von der Fragestellung muss mit Untersuchungszeiten zwischen 30 bis 60 Minuten gerechnet werden. Nach Anbringen von speziellen, MRT-tauglichen EKG-Elektroden und der sogenannten "Spule" auf dem Brustkorb wird der Patient auf dem Rücken liegend in die "Röhre" gefahren. Patienten, die unter Platzangst leiden, können vor Beginn der Untersuchung ein leichtes Beruhigungsmittel erhalten. Der Patient hört über Köpfhörer die Stimme des Untersuchers und bekommt regelmäßig Atemkommandos "Luft anhalten" / "weiter atmen". Damit die Bildqualität gut ist, ist dabei die Mitarbeit des Patienten erforderlich. Herzrhythmusstörungen machen die Durchführung und Auswertung der Untersuchung schwierig, in Einzelfällen unmöglich. Nach der Untersuchung ist keine weitere Liege- / Schonzeit erforderlich.
Die Nachbearbeitung und Befundung ist aufwendig und nimmt einige Tage in
Anspruch. Die endgültige Befundung der Bilder erfolgt in einer
interdisziplinären kardiologisch-radiologischen Konferenz.
Kardio-CT
Dank des schnellen Scanners ist eine diagnostische Orts- und Zeitauflösung möglich, das heißt das schlagende Herz und die aufliegenden Herzkranzgefäße können dargestellt werden.
Um die Beurteilbarkeit und Bildqualität der CT-Untersuchung zu verbessern,
wird in der Regel vor der Untersuchung mittels Betablocker die
Herzfrequenz auf 60 bis 65 Schläge/min gesenkt, um Bewegungsunschärfen der
Bilder zu reduzieren. Damit steigt die diagnostische Genauigkeit. In
eine dickere Armvene, meist in der Ellenbeuge, wird Kontrastmittel mit
hoher Flussrate (4 bis 5 ml/Sekunde) eingespritzt. Hierdurch entsteht immer
ein intensives Wärmeempfinden im Körper. Wie beim Herzkatheter oder
anderen CT-Untersuchungen gelten die gleichen Vorsichtsregeln bezüglich
einer Kontrastmittelgabe: Eine Einschränkung der Nierenfunktion
(Niereninsuffizienz) sowie eine Überfunktion der Schilddrüse
(Hyperthyreose) müssen vor der Untersuchung ausgeschlossen sein und im
Anschluss ist für ausreichend Flüssigkeitszufuhr zu sorgen, um den
Patienten durch das Kontrastmittel nicht zu gefährden. Eine Ruhe- oder
Schonzeit nach der Untersuchung ist nicht erforderlich.
Die Angiographie ist ein Verfahren zur Darstellung von Blutgefäßen mittels Röntgenstrahlung und jodhaltigem Kontrastmittel, das direkt in das Blutgefäß injiziert wird, aber auch zur minimalinvasiven
Behandlung von Gefäßverengungen und -verschlüssen. Das Röntgenbild zeigt das Gefäßinnere mit
hoher Ortsauflösung. Angiographien werden bei vermuteten oder bekannten
Gefäßerkrankungen, deren Symptomatik sich verschlechtert, durchgeführt. In Abhängigkeit von
der jeweiligen Problemkonstellation ist auch eine minimalinvasive
Behandlung von Tumoren möglich.
Interventionelle Radiologie
Die Interventionelle Radiologie meint therapeutische,
minimalinvasive Eingriffe und hat in den letzten Jahren enorme Bedeutung
erlangt. Kernpunkt ist die routinemäßig durchgeführte Ballon-Aufdehnung
"Angioplastie" (PTA) verengter und verschlossener Gefäße mit und ohne
Stentimplantation, Atherektomie und das Absaugen frischer thrombotischer
Gefäßverschlüsse. Da unser Haus in der Medizinische Klinik 3 über
einen nephrologischen Schwerpunkt verfügt, diagnostizieren und
therapieren wir zahlreiche Dialysepatienten im Falle von
Shunt-Problemen. Alle diese speziellen therapeutischen Maßnahmen setzen eine enge
Zusammenarbeit zwischen dem betreuenden Kliniker, dem klinisch tätigen
Radiologen und dem Gefäßchirurgen voraus. Da alle
interventionell-radiologischen Verfahren invasiv sind, ist eine
Diskussion mit dem Zuweiser vor dem Hintergrund der klinischen
Ausgangssituation unabdingbar.
Krankheiten der Arterien:
Krankheiten der Venen:
Für Thrombose- und Krampfader-Diagnostik ist heutzutage der in der
Medizinischen Klinik 1 und 3 durchgeführten farbdopplersonographischen
Diagnosestellung der Vorzug zu geben, da sie ohne Röntgenstrahlung und
die potentiell gefährlichen jodhaltigen Kontrastmittel auskommt (Niere,
Schilddrüse, allergische Reaktion).
Wegen der Strahlenbelastung sind vor der Untersuchung die Notwendigkeit
und der diagnostische Gewinn gegenüber potentiellen Risiken und
alternativen Untersuchungsmethoden wie MR-Angiographie und Ultraschall
mit Farbdopplersonographie abzuwägen. Um eine eventuell erforderliche
Vor- und Nachbehandlung zu planen, sollten die Patienten den zuweisenden
Arzt und den Radiologen über Vorerkrankungen, wie
Nierenfunktionseinschränkung, Schilddrüsenüberfunktion und Diabetes
informieren. Wir bitten die Patienten aktuelle (maximal sieben Tage alte) Gerinnungswerte (PTT, Quick oder INR, Thrombozytenzahl) und Nieren-Laborwerte (Kreatinin im Serum & GFR oder MDRD) mitzuteilen.
Die gesamte Untersuchungsdauer hängt von der Fragestellung, der Untersuchungsregion und den jeweils erforderlichen Vorbereitungen ab. Die Zeit im Untersuchungsraum beträgt bei ausschließlicher Gefäßdarstellung zwischen 45 und 60 Minuten, bei komplizierten Gefäßeingriffen gelegentlich mehrere Stunden. Die Untersuchung selbst erfolgt meist in Rückenlage auf einem Untersuchungstisch, um den die Röntgenröhre und der Detektor beliebig bewegt werden können. Die eigentliche Aufnahmezeit unter Röntgen beträgt je nach Untersuchungsregion etwa 5 bis 15 Minuten. Dabei sollte der Patient ruhig liegen und eventuelle Atemanweisungen befolgen, um bewegungsbedingte Bildunschärfen zu vermeiden. Nach der Untersuchung wird die Punktionsstelle in der Leiste circa 10 bis 20 Minuten manuell abgedrückt, um Nachblutungen zu verhindern. Der Patient sollte das Bein auf der punktierten Seite am Untersuchungstag möglichst nicht beugen. Meist wird von uns Bettruhe für circa sechs bis zwölf Stunden angeordnet.
Die Nachbearbeitung und die Befundung der Bilder erfolgt in der Regel am
Untersuchungstag. Ambulante Patienten erhalten eine CD mit den
Untersuchungsbildern und bekommen den schriftlichen Befund in der Regel
nach der Untersuchung ausgehändigt.