Das Haus St. Hedwig ist eine weitere Einrichtung unserer Seniorendienste in Rilchingen, in dem 30 Plätze für an Demenz erkrankte Menschen vorgehalten werden. Bei der Planung des Hauses wurde besondere Aufmerksamkeit auf eine mit dem Einrichtungskonzept abgestimmte und demenzgerechte bauliche Konzeption gelegt.
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Der Mensch benötigt Umweltkompetenz, um sich in seiner Umwelt zu Recht zu finden. Im Normalfall stehen Umweltkompetenz und Umweltanforderungen in einem Gleichgewicht, welches dem Menschen ein hohes Maß an Selbständigkeit und Lebenszufriedenheit beschert. Im Alter häufig und besonders ausgeprägt bei demenzkranken Menschen, nimmt die Umweltkompetenz laufend ab.
Die
Umweltanforderungen machen es dem demenzkranken Menschen zunehmend schwer, sich
in seiner Umwelt zu Recht zu finden. Deshalb
wird bei der Milieugestaltung die materielle und soziale Umwelt an die
veränderte Wahrnehmung, Empfindung und die Kompetenzen von demenzkranken
Menschen angepasst.
Die
Umweltanforderungen werden also den Umweltkompetenzen angepasst. Diese
Anpassung geschieht über den Abbau von Überforderungsquellen, dem Einbringen
von Orientierungshilfen und der klaren Orientierung des Alltags an der
Biographie. Dies alles ist eingebettet
in ein Klima der Wertschätzung, Akzeptanz und Echtheit im Umgang mit dem
demenzkranken Menschen.
Die Beziehung der Pflegenden zum Bewohner steht im Mittelpunkt. Hierzu sollte der Pflegende dem demenzkranken Menschen wie jedem anderen Menschen mit Respekt, Akzeptanz, Bestätigung und Partnerschaftlichkeit gegenüber treten. Anerkennung, Zugehörigkeit und Sicherheit sollen vermittelt werden. Gefühle können geäußert, zugelassen und geteilt werden. Es ist Profession der Pflegenden, zu verstehen, nach Möglichkeiten zu suchen, miteinander zu kommunizieren, mit Worten, Gesten, Blickkontakt und Berührungen.
Um dem Pflegenden diese Anforderungen zu erleichtern, bezieht das Konzept auch das Arbeitsklima mit ein. Hier gilt: Arbeitszufriedenheit erhöhen, um dem Pflegenden das Pflegen zu erleichtern.
Das frühere soziale
Umfeld wird mit in den Umgang einbezogen, um keinen Bruch zum früheren Leben
hervor zu rufen.
Aufgrund gestörter zeitlicher, situativer und örtlicher Orientierung sollte bei demenzkranken Menschen ein fest strukturierter Tagesablauf gegeben sein, der sich an den individuellen Gewohnheiten, Bedürfnissen und Fähigkeiten der Bewohner orientiert. Dadurch wird Sicherheit vermittelt, Wahrnehmung erleichtert, Orientierung unterstützt.
Die Zeit der Pflege soll zu Aktivierung und Beziehungsgestaltung genutzt, die Mahlzeiten so weit wie möglich ausgedehnt und "genossen" werden. Im Tagesablauf sollen sich Phasen der Aktivität und der Ruhe abwechseln.
Beschäftigungsangebote
sollten möglichst in einer Gruppe absolviert werden, um dem Gefühl sozialer
Isolation vorzubeugen. Sie lehnen sich unbedingt an die Biographie und den
Alltag der Bewohner an. Es wird auch Raum und Zeit für Eigenaktivitäten gelassen.
Pflegende motivieren zur Kooperation, erzwingen nichts, die Angebote sollen
Wohlbefinden herstellen.
Primär sollte die räumliche Umgebung die Funktion Schutz und Aktivierung erfüllen. Dies geschieht über offene und überschaubare Räumlichkeiten die den zwischenmenschlichen Kontakt fördern. Weiterhin sollen die offenen Räume dem Bewegungsdrang von demenzkranken Menschen keine Grenzen aufzeigen. So sind Rundgänge oder Endlosflure für den Bewegungsdrang ideal. Barrierefreie Zugänge zu geschützten Außenbereichen ermöglichen selbständiges Aufsuchen von Gärten.
Die Einrichtung des Bewohnerzimmers sollte möglichst aus der vorherigen Wohnung stammen, um ihm so über vertrauten Möbel oder Bilder ein Gefühl des "Daheim seins" zu geben.
Die Aktivität der Bewohner wird durch das zur Verfügung stellen von Beschäftigungsmöglichkeiten gefördert. Dies geschieht etwa über offene und frei zugängliche Regale, Tische, Schränke und Gebrauchsgegenstände, an denen sich der Bewohner selbst bedienen kann.
Gemeinschaftsbereiche, Flure, Bewohnerzimmer, Bad, Außenbereiche (Garten) sind gestalterisch an die Biografien der Bewohner angepasst und laden ein zu Eigenaktivitäten.
Orientierungshilfen (Namens- Hinweisschilder, Uhren, Kalender, Orientierungstafeln etc.) sind vorhanden.
Die Fotos zur Milieugestaltung zeigen sowohl Situationen der tagesstrukturierenden Alltagsgestaltung in unserer Einrichtung, als auch Elemente der räumlichen Umgebung.