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26.01.2021

Haus der Möglichkeiten

Das Bildungsinstitut der Barmherzigen Brüder Trier bietet eine große Bandbreite an Ausbildungsgängen sowie Fort- und Weiterbildungen. Dank des praxisnahen Unterrichts und der hohen Durchlässigkeit der Angebote sowie der Kooperation mit verschiedenen Hochschulen eröffnet es Absolventen eine Vielzahl beruflicher Perspektiven im Gesundheitssektor.

Helena Franzen (2. v. re.) unterrichtet seit Oktober 2020 ihren ersten Kurs im Bildungsinstitut der Barmherzigen Brüder Trier.

Für Helena Franzen ist dieser erste Donnerstag im Oktober eine Premiere: Erstmals leitet die junge Frau einen eigenen Kurs, mit 28 Frauen und einem Mann startet sie in die generalistische Pflegeausbildung. Die Auszubildenden sind zwischen 16 und 48 Jahre alt, vor ihnen liegen nun drei gemeinsame Jahre. „Ich weiß, wie Sie sich jetzt fühlen“, sagt Helena Franzen zur Begrüßung. Man nimmt es ihr ab, liegt doch ihre eigene Ausbildung erst wenige Jahre zurück.

Im Frühjahr 2020 kehrte Helena Franzen an ihre frühere Ausbildungsstätte zurück – als neue Lehrerin der Schule für Pflegeberufe am Bildungsinstitut der Barmherzigen Brüder Trier. Wenn man so will, ist die heute 27-Jährige so etwas wie das personifizierte Beispiel dafür, welche beruflichen Möglichkeiten die Einrichtung jungen Menschen eröffnet. Denn unter dem Dach des modernen, im Januar 2019 frisch bezogenen Bildungshauses werden neben Ausbildungsberufen auch Fachweiterbildungen sowie Fortbildungen angeboten. Zudem kooperiert das Bildungsinstitut mit Hochschulen und Universitäten in Trier und Mainz und ermöglicht so auch das Belegen dualer und berufsbegleitender Studiengänge.

Ausbildung und Studium parallel

Als Helena Franzen sich 2013 nach dem Abitur für ihre Ausbildung entschied, war auch die Aussicht auf ein duales Studium einer der Gründe dafür, dass sie sich an der seinerzeit noch als „Bildungsinstitut für Gesundheitsfachberufe“ (BIG) firmierenden Einrichtung bewarb: „Der Pflegeberuf an sich ist schon sehr vielfältig, da ist kein Tag wie der andere“, begründet sie die Wahl ihres Ausbildungsberufs und ergänzt: „Die Möglichkeit, parallel zur Ausbildung in einem dualen Studium mein Wissen noch zu vertiefen und nach meinem Abschluss beispielsweise praxisnahe Pflegeforschung betreiben zu können, hat mich sehr angesprochen.“

So machte Helena Franzen in Trier ihr Examen und an der Katholischen Hochschule in Mainz ihren „Bachelor of Science“, den sie schließlich mit einem Master in „Gesundheit & Pflege“ mit dem Schwerpunkt „Pädagogik“ krönte. Praktische Erfahrungen in der Pflege sammelte sie in dieser Zeit an der Universitätsmedizin Mainz, wo sie parallel zum Studium eine halbe Stelle in der Gesundheits- und Krankenpflege innehatte. Dass sie aus praktischer Erfahrung weiß, was sie nunmehr in der Theorie vermitteln muss, zeichnet ihren und den Unterricht ihrer Kollegen aus. „Ich kann mich noch gut an meinen letzten Nachtdienst erinnern“, scherzt Helena Franzen.

Praxiserfahrung spiegelt sich im Unterricht wider

Monika Serwas ist Leiterin des Bildungsinstituts.

Die Praxisnähe der Lehre ist aus Sicht von Monika Serwas ein wichtiger Pluspunkt des Bildungsinstituts. Seit Herbst 2019 leitet die 41-Jährige die Einrichtung, zuvor stand sie ein Jahrzehnt lang an der Spitze der Physiotherapieschule. Seit mehr als einem Jahrhundert bildet das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in der Pflege aus, vor einem Vierteljahrhundert bündelte man die unterschiedlichen Bildungseinrichtungen in einem Institut, dem früheren BIG. Seit Umbenennung ins Bildungsinstitut der Barmherzigen Brüder Trier (BIB) und Umzug ins neue Bildungshaus vor zwei Jahren bauten Monika Serwas und ihr rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählendes Team das Angebot sukzessive aus.

Ausbildungen für jeden Schulabschluss

Den Auftakt bildete im November 2019 der neue Ausbildungsgang „Operationstechnische Assistenz“ (OTA), mit dem sich zu Pflegeschule und Physiotherapieschule eine OTA-Schule hinzugesellte. Im Sommer 2020 nahm das BIB nach einigen Jahren Unterbrechung wieder die „Gesundheits- und Krankenpflegehilfe“, kurz GKPH, ins Ausbildungsprogramm auf. „Wir haben damit eine große Durchlässigkeit geschaffen und bieten nun ein Spektrum an Ausbildungen, das Absolventen mit Hauptschulabschluss ebenso ein Angebot bietet wie Abiturienten“, erläutert Monika Serwas. Und wer beispielsweise die einjährige Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflegehilfe erfolgreich absolviert, kann – darauf aufbauend – anschließend in die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann durchstarten.

Seit vergangenem Jahr bietet das Bildungsinstitut auch den Ausbildungsgang „Operationstechnische Assistenz“ an.

Welche Bedeutung das Bildungsinstitut über das Brüderkrankenhaus hinaus hat, zeigen exemplarisch die noch junge OTA-Ausbildung sowie die Fachweiterbildungen, die von der Weiterbildungsstätte des BIB angeboten werden. So begann im September vergangenen Jahres ein neuer Kurs „Praxisanleitung in den Pflegeberufen“, zu der Einrichtungen des Gesundheitswesens aus der gesamten Region Teilnehmer entsandten. Auch bei der OTA-Ausbildung arbeitet das BIB intensiv mit zahlreichen Häusern außerhalb Triers zusammen und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung des regionalen Fachkräftebedarfs im regionalen Gesundheitswesen. Ebenfalls sehr gefragt sind die jährlich rund 400 Fortbildungsveranstaltungen, die von bis zu 4.000 Teilnehmern gebucht werden, darunter auch zahlreiche externe.

„Ausbildung ist Wesenszug unseres Auftrags“

„Aus- und Weiterbildung betrachten wir als Wesenszug unseres Auftrags. Darüber hinaus liegt in ihnen eine existentielle Bedeutung: nur über diese ist es uns möglich, ausreichend Fachkräfte für den Dienst in unseren Einrichtungen zu gewinnen und zu halten. Zudem haben wir, indem wir selber aus- und weiterbilden, auch alle Voraussetzungen für eine Qualität in der Lehre und Praxis zu sorgen, die unseren Ansprüchen gerecht wird“, erklärt Markus Leineweber, Hausoberer des Brüderkrankenhauses, der auch die besondere Lage des Bildungsinstituts hervorhebt: auf der „grünen Wiese“ und doch nur wenige Fußminuten von der Trierer Altstadt entfernt liegt das noch neue Bildungshaus auf dem Gelände des Brüderkrankenhauses. Apropos: Dass in der Pflege nahezu alle erfolgreichen Absolventen auf eine Übernahme durch das Brüderkrankenhaus hoffen dürfen, macht das Bildungsinstitut zusätzlich attraktiv.

So nah und doch noch so fern – für Helena Franzens Kurs ist es noch ein weiter Weg bis zum Examen, das voraussichtlich im September 2023 anstehen wird. Auch für sie als Lehrerin werden die kommenden drei Jahre eine lehrreiche Zeit sein, weiß sie und ist dankbar für die Unterstützung im und aus dem Team. Mit der Pflegepädagogin Maria Maas steht ihr als Mentorin eine langjährig erfahrene Lehrerin zur Seite. So fühlt sie sich bestens gewappnet, und auch mit den anderen Kollegen tauscht sie sich intensiv aus. „Dass wir hier alle unter einem Dach arbeiten und so auch hautnah mitbekommen, was in den anderen Bereichen wie beispielsweise der Physiotherapie läuft, finde ich spannend“, berichtet Helena Franzen. Ob ihr die Pflegepraxis fehlt!? „Anfangs schon“, räumt sie ein, „aber jetzt bin ich froh, das Gelernte aus dem Studium auch praktisch anwenden und unterrichten zu können.“

Text und Fotos: Marcus Stölb

Das bietet das Bildungsinstitut

Vor mehr als 100 Jahren wurde die damalige Krankenpflegeschule des Brüderkrankenhauses Trier gegründet. Die Ausbildung von Pflegefachfrauen und Pflegefachmännern zählt mit zwei jeweils im April und Oktober startenden Ausbildungskursen zu den Schwerpunkten des Bildungsinstituts der Barmherzigen Brüder Trier. Ebenfalls ausgebildet wird in den Berufen Physiotherapie, Operationstechnische Assistenz (OTA) sowie Gesundheits- und Krankenpflegehilfe (GKPH). Fachweiterbildungen in der Intensivpflege, in operativen Funktionsbereichen sowie in der Praxisanleitung in Pflegeberufen zählen zum Angebot der institutseigenen Weiterbildungsstätte. Nahezu täglich bietet das Bildungsinstitut außerdem ein oder mehrere Fortbildungen an, von den jährlich rund 300 auch für externe Teilnehmer offen stehen.

Weitere Informationen unter www.bildung.bk-trier.de

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